In
Christina Dalchers Roman „Vox“ dürfen Frauen nur noch 100 Wörter am Tag
sprechen. Denn beim 101. Wort löst der Zähler an
Jean Handgelenk einen Stromschlag aus, der mit jedem weiteren Wort stärker
wird. Vor etwa einem Jahr wurden diese Metallarmbänder für alle Frauen und
Mädchen in den USA eingeführt. Davor war Jean McClellan eine angesehene Ärztin,
eine Koryphäe auf ihrem Gebiet, der Hirnforschung.
Doch nun hat sie nicht nur ihre Sprache verloren, sondern auch
ihre Arbeit. Ihre Rolle ist die der Hausfrau und Mutter. Nicht, weil ihr Mann
es so wollte - im Gegenteil: Der gutmütige Patrick leidet genauso darunter wie
sie. Nein, der Befehl kam von ganz oben: Vom neu gewählten Präsidenten und
seinem geistlichen Berater, einem Fernsehprediger. Männer, vor denen Jeans
Freundin Jackie, eine Bürgerrechtsaktivistin, sie schon früh gewarnt hatte.
Jean, die ihre Vokabular noch nicht ganz verloren hat, hat Angst um ihre kleine
Tochter. Das arme Mädchen beherrscht nur wenige Wörter und wird auch nicht
viele neue dazulernen. Die Protagonistin erkennt sofort, dass sie so nicht
weiterleben möchte und kämpft um ihre Stimme.
So absurd diese feministische Dystopie und diese Vorstellung
auch klingt, so unrealistisch ist sie leider nicht. Das Buch erinnert mich an
die #MeToo-Debatte und die patriarchalische Äußerungen des US-Präsidenten. Vor
10 Jahren hätte auch niemand denken können, dass es rechtsextreme Parteien so
weit in den Bundestag schaffen könnten, nicht im 21. Jahrhundert. Dieses Buch
möchte uns zeigen, was passieren kann, wenn frau ihre Stimme verliert.
Wow, das Buch klingt echt interessant. Wenn du Dystopien magst dann solltest du 1984 von George Orwell lesen :)
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