Donnerstag, 29. März 2018

Arrangierte Ehe








Bevor ich anfange über das Buch zu sprechen, möchte ich zunächst eine arrangierte Ehe definieren. Hierbei handelt es sich um eine von den Eltern oder den Verwandten bestimmte Ehe. Wenn Töchter und Söhne in heiratsfähigem Alter sind, sucht man potenzielle Partner für sie aus. Diese Ehen schließen normalerweise die folgenden Schritte ein: Zuerst sagt die Familie oder der enge Kreis einer der Parteien ihnen, dass sie nach Personen suchen, die in heiratsfähigem Alter sind und sie verbreiten diese Information um sie herum. Angehörige beider Seiten vereinbaren ein geeignetes Datum und anschließend findet ein gemeinsames Treffen statt. Wenn die Familien zusammenkommen, lernen sie sich besser kennen. Die heiratsfähige Kandidaten treffen sich mehrmals um sich besser kennenzulernen. Und wenn es positiv ausfällt, wird dieser Prozess mit der Ehe abgeschlossen.

Vorsicht: Nicht mit einer Zwangsehe verwechseln, darum geht es hier nicht.

In dem Roman geht es nicht nur um eine arrangierte Ehe, sondern um vieles mehr. Demet arbeitet als Altenpflegerin und lernt das Geheimnis ihrer Patientin, das eine Auswirkung auf ihren heutigen Zustand hat. Auf der anderen Seite gibt es im Leben der Protagonistin (Demet) Dinge, die von ihr jahrelang verheimlicht wurden. Es geht um zwei Frauen, die für sich einen Weg gefunden haben, mit ihrer Vergangenheit umzugehen.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Autorin eine sehr schlichte und sachliche Sprache benutzt, um die Geschichte wiederzugeben. Nesrin Kismar gelingt es, ein voreingenommenes Thema objektiv darzustellen. Hier ist der Leser der einzige, der über die Geschichte urteilen darf.


Ein Zitat möchte ich noch hinzufügen:

Ich bin froh, dass du aus eigenem Willen heiraten möchtest, aber eins sage ich dir, lass dich von deinem Mann nicht klein machen! Dennoch solltest du ihn lieben und respektieren. 

 Kurz gesagt, wer sich für andere Kulturen interessiert wird dieses Buch lieben (:

Freitag, 23. März 2018

Musikmomente





Ein süßes Buch von Hanns-Josef Ortheil, Geschenkausgabe im kleinen Format

Wer mit den Büchern von Ortheil vertraut ist, überrascht sich kaum, wenn er den Titel sieht. Denn, tatsächlich geht es in den Büchern von Ortheil um Musikmomente, in denen sich die Protagonisten sowohl hörend als auch spielend damit beschäftigen. Wer sich mit dem Autor ein bisschen länger beschäftigt hat, der weiß, dass Hanns-Josef Ortheil sowohl ein Schriftsteller als auch ein Pianist ist und in dem Buch „Musikmomente“ verbindet er seine beiden Leidenschaften: Literatur und Musik.  

In diesem Buch erzählt der Autor wie er als kleines Kind diese Leidenschaften für sich entdeckt hat. Hierbei handelt es sich nicht um einen Roman, vielmehr um eine autobiografische Erzählung der Ereignisse. Ortheil erzählt wie er angefangen hat zu musizieren, welche Werke er gerne gespielt hat und welche er überhaupt nicht spielen wollte. Außerdem kriegt der Leser auch mit, wie und wann er genau mit dem Schreiben angefangen hat.

Das Buch eignet sich als Geschenk gerade jetzt in den Feiertagen und bietet ein tolles Lesevergnügen für Literatur- und Musikliebhaber.

Wer sich beim Lesen was Gutes tun möchte, kann gerne Musik hören, ich empfehle: Chopin-Nocturne op. No. 2


Klappentext:


Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil hat in seinen Romanen immer wieder von starken Momenten der Musik erzählt, in denen die handelnden Akteure sich hörend, spielend oder deutend mit großen Kompositionen beschäftigen. Mal handelt es sich um die Passionen Johann Sebastian Bachs, mal um die Klavierwerke Robert Schumanns oder Frédéric Chopins – besonders häufig aber um das Gesamtwerk von Wolfgang Amadeus Mozart, dem sich der ausgebildete Pianist Ortheil besonders ausführlich und intensiv gewidmet hat. In dieser Anthologie stellt er die wichtigsten Klangmomente seines stark von der Musik geprägten Lebens vor, erläutert die kulturellen Hintergründe seines lebenslangen Musikhörens und erzählt davon, wie die Musik sein Empfinden und Denken geformt und gestaltet hat.